Übung 2302 "Vielfalt B2 Lektion 15, Übung 5a"

 

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abschalten | Wesen | Klang | aushalten | Wirkung | beängstigend | Kirchenglocken | Gehör

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Unsere Welt ist still und spannend
Text: Franca Heidenreich
Ich arbeite seit vielen Jahren mit Menschen zusammen, die taub sind, und forsche über das Nicht-Hören. Wenn man selbst hören kann, ist es sicher schwer, sich vorzustellen, wie es ist, kein zu haben. Umgekehrt gilt das übrigens auch. Ich selbst bin von Geburt an taub.
Menschen, die taub sind, wissen nicht, wie klingen, sie können keine Musik hören, jedenfalls nicht mit den Ohren - und sie kennen auch nicht den der eigenen Stimme: Wenn sie lachen, wissen sie nicht, ob sie das laut oder leise tun. Sie erkennen es oft nur an der Reaktion der anderen. Es kann sein, keine Kontrolle über die eigene Stimme zu haben.
Als taube Menschen erleben wir die Welt nicht weniger schön, wir erleben sie nur anders. Wir können Musik nicht hören, aber wir können sie spüren - mit den Händen, den Füßen oder dem Bauch. Und sie hat auf uns die gleiche emotionale wie bei einem Menschen, der sie mit den Ohren hört.
Wir alle sind soziale und brauchen den Austausch. Unsere Gespräche führen wir mit den Händen. Wir erzählen uns so auch Witze und wir führen Theaterstücke auf. Taube Menschen konzentrieren sich beim Kommunizieren übrigens meistens auf das Wichtige. Sie verlieren keine Zeit mit langen Einleitungen, auch nicht in Briefen oder E-Mails. Stattdessen sagen sie direkt und schnell, worum es geht und was sie wollen.
Menschen, die taub sind, können sich umgekehrt schwer vorstellen, wie es ist, ständig Geräusche um sich zu haben und Lärm zu müssen. Wir können schlafen, wenn Kinder schreien oder draußen ein Zug vorbeifährt. Wir haben immer unsere Ruhe und können jederzeit und uns entspannen. Uns stört ja kein Geräusch.