Übung 1851 "Einkaufen, Geschäfte, Mode B1 Hörverstehen ak"

 

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Kleider machen Leute?


Neulich saß ich zusammen mit meiner Freundin vor dem Fernseher. Es wurde von den »Mailänder Modewochen« , bei denen die berühmtesten mal wieder ihre und Kollektionen vorstellten. Dabei fragten wir uns: Ist das wirklich die Kleidung, die man als Durchschnittsbürger braucht? Man kann nicht leugnen, dass Dior, Chanel und Escada Kunstwerke erschaffen haben, aber wie alle anderen Gemälde sind diese nicht besonders und gehören wohl eher in die Vitrine.
Andere Firmen denken da schon etwas praktischer und entwerfen Mode für jedermann, doch auch sie orientieren sich an den Schnitten, Stoffen und vor allem Farben der großen Modegurus. So kommt es, dass man zu Beginn des Winters feststellen muss, dass der gesamte Kleiderbestand völlig veraltet und untragbar ist. Also ziehen Tausende von Menschen wieder einmal los, um im der Zeit zu bleiben. Früher waren es nur die Frauen, die sich kleiden wollten, aber auch immer mehr Männer nehmen sich inzwischen ein Beispiel an bekannten Persönlichkeiten, die zeigen, wie's geht.
Allerdings lässt sich die heutige Jugend von diesem am meisten mitziehen. Sie wollen ihren Idolen ähnlich sein und kopieren deren - selbst wenn dieser weder zur Persönlichkeit noch zur Figur passt. Ihr Freizeitprogramm ist »shoppen«, allerdings in Dimensionen, die weder ihre Eltern noch ihre Freunde können. Die Unternehmen freuen sich über den Erfolg und stören sich nicht daran, dass ihre Waren mit Kreditkarten unwissender Eltern gekauft werden. Die schlimmsten der Modediktatur werden jedoch erst in der Schule oder an anderen Treffpunkten von Jugendlichen . Frei nach dem Motto: »Kleider Leute!« muss man die richtigen haben, um in der Klasse oder Gruppe akzeptiert zu werden. Man kann nur von Glück reden, dass diese Phase nicht ewig andauert und nach einer Weile die meisten ihren eigenen Stil finden. Aber kennen Sie das nicht auch? Die neuen, Hosen und Shirts liegen ladenfrisch im Schrank. Und was zieht man morgens wieder an? Natürlich. Seine uralte und den bequemen Pullover vom letzten Jahr.