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Lass ich mir ein paar Pelzhandschuhe aus sein Fell machen, so ist's vorbei." "Hör zu", fing Kater an, der all verstanden, was Hans gesagt hatte, "du brauchst mich nicht zu töten, um ein Paar schlechte Handschuhe aus mein Pelz zu nähen. Lass mir nur Paar Stiefel machen, dass ich ausgehen und mich unter Leuten sehen lassen kann, dann soll dir bald geholfen sein." Der Müllerbursch verwunder sich, dass der Kater so sprach. Eben ging der Schuster vorbei. Er rief herein und ließ Kater Paar Stiefel anmess. Als sie fertig waren, nahm der Kater ein Sack, füllte Boden mit Korn, oben aber machte er eine Schnur daran, womit man ihn zuziehen konnte. Dann warf er auf Rücken und ging auf zwei Beinen wie ein Mensch zur Türe hinaus. Damals regier ein König in Land, der gern Rebhühner aß. Zu der Zeit waren aber kein zu kriegen. Der ganze Wald war voll, aber sie waren so scheu, dass kein Jäger eins erlegen konnte. Das wusste der Kater. Als er in Wald kam, machte er Sack auf, streute Korn aus, leg die Schnur in Gras und leitete sie hinter Hecke. Da versteck er sich und lauer. Die Rebhühner kamen bald gelaufen, fanden das Korn und eins nach andern hüpfte in Sack hinein. Als gute Anzahl darin war, zog der Kater Sack zu und drehte den Hals um. Dann ging er mit Sack auf Rücken geradewegs zum Schloss des Königs. Die Wache rief: "Halt? Wohin willst du?" - "Zu König", antworte der Kater." - "Bist du toll? Ein Kater zum König?" - "Lass nur gehen", sagte anderer, "der König hat doch so oft Langeweile, vielleicht macht der Kater mit sein Brummen und Spinnen Vergnügen." Als der Kater zu König kam, machte er ein tiefe Verbeugung und sagte: "Mein Herr, der Graf Carrabas, lässt sich Herrn König empfehlen und schickt hier Rebhühner, die er eben Wald gefang hat." Der König staun über die schönen, fetten Rebhühner, freute sich und befahl, Kater so viel Gold aus Schatzkammer in Sack zu tun, als er tragen könn. "Das bringe dei Herrn und dank noch tausendmal für Geschenk." Der arme Hans saß zu Hause Fenster, stützte Kopf in die Hand und dach, dass er sein letztes Geld für die Stiefel Katers ausgegeben habe. Da trat der Kater herein, schnürte Sack auf und schütte das Gold auf den Tisch: «Da hast du was für Stiefel, der König lässt auch grüßen und tausend Dank sagen.» Hans war froh über den Reichtum, obwohl er noch recht begreif konnte, wie es zugegangen war. Der Kater aber, während er die Stiefel auszog, erzählte ihm alles, dann sagte er: «Du hast zwar jetzt Geld genug, aber dabei soll nicht bleiben. Morgen ziehe ich mein Stiefel wieder an, du sollst noch reich werden. Dem König habe ich gesagt, dass du Graf bist.» Am andern Tag ging der Kater wieder auf die Jagd und brachte König reichen Fang. So ging es alle Tage, und der Kater bracht alle Tage Geld heim. Beim König war er so beliebt, dass aus und eingehen durfte Schloss und herumstreich wo er woll. Einmal stand der Kater in der Küche des Königs beim Herd und wärmte , da kam der Kutscher und fluch: «Ich wollt' der König mit der Prinzessin wär' beim Henker! Ich wollt' ins Wirtshaus gehen und einmal trinken und Karten spielen, da soll ich spazieren fahren an den See.» Als der Kater hörte, schlich er Haus und sagte zu sein Herrn: «Wenn du ein Graf werden willst und reich, so komm mit hinaus an See und bade darin!» Hans wusste nicht, was er dazu sagen soll, doch folgte er Kater, ging mit , zog sich aus und sprang in Wasser. Der Kater aber nahm sein Kleider, trug fort und versteckte . Kaum war damit fertig, da kam der König daher gefahren. Der Kater lief herzu und jammer: «Ach! Allergnädigster König, mein Herr, der Graf Carrabas' badet gerade im See. Doch es ist ein Dieb gekommen und hat die Kleider gestohlen, die Ufer lagen. Nun ist der Herr Graf im Wasser, und kann heraus, und wenn er läng darin bleibt, wird er erkälten und sterben.» Als der König hörte, ließ er gleich halten. Einer von Leuten musste zurückjagen und Kleider holen. Der König nann Hans einen Grafen. Graf Hans zog die prächtig Kleider an, und weil ihm ohnehin der König wegen der Rebhühner dankbar und gewogen war, muss er sich in Kutsche setzen. Die Prinzessin war auch nicht böse darüber, denn der Hans war jung und schön und gefiel recht gut. Der Kater aber war vorausgegangen und zu einer groß Wiese gekommen, wo über hundert Leute waren und das Heu machten. « gehört die Wiese, ihr Leute?» frag der Kater. - « großen Zauberer.» - «Hört, jetzt wird bald der König vorüber fahren, wenn fragt, die Wiese gehört, so antwortet: Grafen von Carrabas.» Die Leute versprachen . Darauf ging Kater und kam an Kornfeld, das war sehr groß, da standen mehr als zweihundert Leute, die schnitten das Korn. «Wem gehört das Korn, ihr Leute?» - «Dem großen Zauberer.» - «Hört, jetzt wird der König vorbeifahren, und wenn fragt, das Korn gehört, so antwortet: dem Grafen von Carrabas.» Endlich kam der Kater an einen prächtig Wald, da standen mehr als dreihundert Leute und fällten die großen Eichen und machten Holz. « gehört der Wald, ihr Leute?» - «Dem großen Zauberer.» - «Hört, jetzt wird der König vorbeifahren, und wenn er fragt, wem Wald gehört, so antwortet, dem Grafen von Carrabas.» Der Kater ging noch weiter, die Leute sahen alle nach und weil er so wunder aussah und wie Mensch in Stiefeln daher ging, fürchte sie sich vor ihm und versprachen alles. Der Kater kam zum Schloss Zauberers. Der Zauberer sah verächtlich an und fragte, was er wolle. Der Kater machte ein tief Verbeugung und sagte: «Ich habe gehört, dass du dich jedes Tier verwandeln kannst. Was Hund, Fuchs oder Wolf betrifft, da will ich gerne glauben, aber dass du auch in Elefanten verwandeln kannst, das scheint ganz unmöglich. Deshalb bin gekommen, um selbst zu überzeugen.» Der Zauberer sagte stolz: «Das ist mir Kleinigkeit». Im gleich Augenblick hatte er in ein Elefant verwandelt. «Das ist viel, aber auch in ein Löwen?» - «Das ist auch nichts», sagte der Zauberer und stand sogleich als Löwe vor dem Kater. Der Kater stell sich erschrocken und rief: «Das ist unglaublich und unerhört. Aber noch mehr alles andere wäre es, wenn du dich auch in so kleines Tier wie etwa Maus verwandeln könntest. Du kannst gewiss mehr als irgend Zauberer auf Welt, aber das wird auch für dich zu schwer sein.» Der Zauberer wurde ganz freundlich bei den süß Worten und sagte: «O ja, lieb Kätzchen' das kann ich auch» und lief Maus im Zimmer umher. Da sprang der Kater hinter her, fing Maus und fraß auf. Der König aber war mit dem Graf und der Prinzessin weiter spazieren gefahren und kam zu einer groß Wiese. «Wem gehört das Heu?», frag der König. - «Dem Herrn Grafen von Carrabas», riefen alle, wie der Kater befohlen hatte. «Ihr habt da schönes Stück Land, Herr Graf», sagte der König. Danach kamen sie an große Kornfeld. «Wem gehört das Korn, ihr Leute?» - «Dem Herrn Grafen Carrabas.» - «Ei, Herr Graf, große, schöne Ländereien habt Ihr da!» Darauf kamen sie zu Wald: «Wem gehört das Holz, ihr Leute?» - « Herrn Grafen von Carrabas.» Der König verwunderte sich noch mehr und sagte: «Ihr müsst reicher Mann sein, Herr Graf. Ich glaube , dass ich einen so prächtigen Wald habe.» Endlich kamen sie zu dem Schloss, das Zauberer gehört hatte. Der Kater stand oben der Treppe. Als unten der Wagen hielt, sprang herab, öffnete Tür und sagte: «Herr König, Ihr kommt hier in das Schloss mein Herrn, d Grafen von Carrabas. Diese Ehre wird für sein Leben glücklich machen.» Der König stieg aus und staunte über das stattliche Gebäude, das fast größer und schöner war als sein Schloss. Der Graf Hans aber führte die Prinzessin Treppe hinauf in Saal, ganz von Gold und Edelsteinen flimmerte. Da wurde die Prinzessin mit Grafen verlobt und als König starb, wurde er König, der gestiefelte Kater aber sein erst Minister.