Übung 1141 "Kölner Dom I"

 

info

dem | dieser | ihren | ihm | der | der | sich | die | dir | in | der | die | das | der | den | den | einen | den | dem | ein | der | der | einen | zum | den | vom | den | die | der | ihr | einem | einen | einem | die | sich | eines | der | des | einen | einem | ein | allen | ein | am | die | die | em | en | seine | das | seinen | der | der | eines | es | einen | der | dessen | den

Schriftgrösse ändern

 

Der Dom zu Köln


Als zu Köln der alte Dom durch herrlicheren ersetzt werden sollte, beauftragte man Meister Gerhard von Ryle, in Frankreich Baukunst Kathedralen studiert hatte, binnen Jahres Bauplan vorzulegen. Wohlgemut ging er an Werk, doch so oft er sich sicher war, nunmehr durchführbaren Plan gefunden zu haben, taten neue Probleme auf, sodaß er schließlich verzweifelte. Da begab sich, daß er bei Spaziergang auf anderen Rheinseite, ganz erfüllt von Sorgen, unter großen Felsen - im Volksmund »Teufelsstein« genannt - einschlief.

Als Meister Gerhard erwachte, stand vor ihm Fremder, gekleidet nach Art französischen Bauleute. Der Fremde begann mit Stock die Linien Baurisses in Sand zu zeichnen, in Gerhard unschwer vollendeten Dombauplan erkannte. Erstaunt fragte Gerhard Fremden, was er für dies Plan überlassen müsse. Die Antwort lautete: "Dich selbst! Und wenn du noch Frau und Kind hinzufügst, helfe ich den Bau in drei Jahren zu errichten. Wenn ich aber Dom beim ersten Hahnenschrei Ende der letzten Nacht nicht vollendet habe, seid Ihr frei." Nicht einmal Teufel kann so gewaltiges Bauwerk innerhalb Frist errichten, dachte Meister Gerhard und schlug ein.

Die Arbeit an der Dombaustelle schritt nie dagewesener Weise voran. Bei Tag und Nacht erklang Baulärm, doch Dombaumeister wurde immer wunderlicher. Schon bald munkelte man, es ginge auf Baustelle nicht mit rechten Dingen zu. Dies hörte auch Dombaumeisterin. Auf ihre bange Frage hin berichtete Meister Gerhard ihr unheilvollen Pakt. Verzweifelt sann Frau auf Ausweg. Als sie eines Tages mit ihr Sohn zum Markt ging, wies Kind auf prächtigen Hahn und versuchte, Schrei nachzuahmen. Da herzte die überglückliche Frau das Kind, denn Ausweg aus verzweifelten Lage war gefunden. Fortan übte sie zu Hause so lange Hahnenschrei, bis die Hähne aus ganzen Nachbarschaft antworteten.

Die letzte Nacht dritten Jahres war angebrochen, da betete Dombaumeisterin zu Gott um Errettung; und mit ersten Morgengrauen, als eben letzte Turmspitze Dom emporgezogen wurde, stieß sie Hahnenschrei aus. Von Seiten antworteten laut Hähne der Nachbarschaft. Mit ungeheurem Getöse fiel der Dom in zusammen. Der Baumeister und Familie aber waren gerettet. Der Dom zu Köln jedoch wurde erst sechs Jahrhunderte später vollendet.

♦ erzählt von: Claudia Bauer